Stellenanzeigenanalyse – 7 nützliche Tipps

Veröffentlicht am: 07.12.2023Kategorie: Jobsuche

Top oder Flop? Nicht jeder Stellenanzeige sieht man auf Anhieb an, ob der ausgeschriebene Job auch etwas für einen ist und ob es die Mühe wert ist, sich darauf zu bewerben. Wenn Sie eine Stellenanzeige anspricht, lohnt es sich, bei dieser genauer hinzuschauen. Wir haben Ihnen hier 7 Tipps dazu, wie Sie eine Stellenanzeige analysieren können.

1. Das persönliche Interesse kommt zuerst

Bevor Sie einen Blick auf die Anforderungen werfen, überlegen Sie sich erstmal: Möchte ich diesen Job machen und bei diesem Unternehmen arbeiten? Hören Sie dabei auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Ihnen die Stellenanzeige aus irgendeinem Grund unseriös vorkommt, befassen Sie sich am besten nicht weiter damit. Gleiches gilt, wenn Ihnen Kultur und Werte des Unternehmens nichts sagen. Denn selbst wenn Sie alle Anforderungen für die Stelle erfüllen und Ihren Job perfekt machen könnten, würden Sie sich im Arbeitsumfeld nicht wohlfühlen und früher oder später kündigen.

2. Priorisieren Sie die Anforderungen

In jeder Stellenanzeige gibt es Anforderungen, die Sie zwingend für die Stelle erfüllen müssen und andere, die im Grunde nur nice-to-have sind. Grundsätzlich sind die Anforderungen, die in der Auflistung zuerst genannt werden, die wichtigsten. Muss-Anforderungen erkennen Sie an Formulierungen wie "Sie haben", "wir erwarten" oder "erforderlich". Kann-Anforderungen stecken hinter Formulierungen wie "idealerweise", "wenn Sie zudem …" oder "erwünscht". Je wichtiger eine Kompetenz für die Stelle ist, desto mehr punkten Sie, wenn Sie diese mitbringen – und umso weniger Chancen haben Sie, den Job zu bekommen, wenn Sie diese nicht mitbringen.

Beachten Sie, dass die Aufgaben, die in der Stellenanzeige stehen, ebenfalls zu den Anforderungen gehören können. Erwähnen Sie daher in Ihrer Bewerbung diejenigen Aufgaben, welche Sie bereits zu Ihren Arbeitserfahrungen zählen können. Tendenziell sind die erwähnten Tasks nice-to-have, es sei denn, sie machen einen wichtigen Teil der ausgeschriebenen Tätigkeit aus.

3. Sie brauchen nicht sämtliche Anforderungen zu erfüllen

In vielen Stellenanzeigen wird sozusagen die eierlegende Wollmilchsau gesucht. So gut wie kein Mensch, der die Anzeige zu Gesicht bekommt, erfüllt alle Punkte. Das gilt besonders bei ausführlich beschriebenen, anspruchsvollen Kandidatenprofilen. Zeigen Sie Mut zur Lücke: Bewerben Sie sich auch, wenn Sie nicht alle Anforderungen erfüllen – das gilt insbesondere für Kann-, aber auch für eine, zwei der Muss-Anforderungen. Die Faustregel lautet: Wenn Sie 80 Prozent des Geforderten für die Stelle erfüllen, haben Sie gute Chancen für den Job.

4. Beachten Sie das "Was wir bieten"

Selbst in der Rubrik "Was wir bieten" können sich Anforderungen verstecken. Wenn beispielsweise ein Team als kollegial und engagiert angepriesen wird, erwähnen Sie mit Vorteil diese Eigenschaften als zwei Ihrer Soft Skills – so Sie diese mitbringen. Vor allem aber gibt Ihnen diese Rubrik Aufschluss darüber, ob Arbeitsumfeld und -bedingungen etwas für Sie sind. Fehlt ein Benefit, der Ihnen wichtig ist? Arbeiten Sie gerne in einem Team in der angegebenen Grösse? Verwundern Sie vage Informationen zum Lohn? Und damit sind wir schon beim nächsten Punkt.

5. Lesen Sie zwischen den Zeilen

Viele Stellenausschreibende haben Vorlagen für Stellenanzeigen, die sie immer wieder nutzen und auf den jeweiligen Job anpassen. Manche denken sich allerdings einiges beim Formulieren der Anzeigentexte. Es empfiehlt sich, besonders Standardformulierungen oder vage Beschreibungen näher unter die Lupe zu nehmen. Ein dynamisches Umfeld etwa deutet sehr wahrscheinlich darauf hin, dass die Strukturen im Unternehmen noch nicht gefestigt sind und Sie sich im Job vieles selber erarbeiten müssen. Ein junges Team heisst, dass Sie selber für die Stelle jung sein sollten – und kann darauf hindeuten, dass Personen nicht lange bei der Firma arbeiten oder dass ältere Arbeitnehmende im Betrieb prinzipiell nicht sehr erwünscht sind.

Die Formulierung "attraktiver Lohn" weist nicht auf eine besonders gute Entlöhnung hin; schon anders sieht es mit "überdurchschnittliches Gehalt" aus. "Sehr gute Verdienstmöglichkeiten" bedeutet, dass es sich entweder um Fixum und Provision handelt oder dass es nicht einfach sein wird, bei dem Job aufzusteigen und damit einen passablen Lohn zu erhalten. Die Anforderung der sehr hohen Belastbarkeit will sagen, dass der Job stressig ist, Überstunden geleistet werden müssen und möglicherweise nebenbei noch Konflikte im Team zu lösen sind.

6. Recherchieren Sie weiter

Eine Stellenanzeige ist immer als Ausschnitt aus der gesamten Stellenausschreibung zu sehen. In der Kürze kann kein Unternehmen ein abschliessendes Bild vom Arbeitsumfeld und der ausgeschriebenen Tätigkeit wiedergeben. Interessiert Sie die Stelle, recherchieren Sie weiter. Besuchen Sie die Website der Firma und bringen Sie mehr über Team, Unternehmenskultur und Benefits in Erfahrung. Haben Sie Fragen zur Stellenausschreibung, kontaktieren Sie die in der Stellenanzeige angegebene Person. Sehen Sie sich zudem auf kununu oder Glassdoor an, wie andere Personen das Unternehmen als Arbeitgeber bewertet haben. Und vielleicht kennen Sie jemanden persönlich, der in der interessierenden Firma arbeitet, sodass Sie ihm oder ihr ein paar Fragen zum Arbeitgeber stellen können?

7. Punkten Sie mit Extra-Skills

Bestimmt sind Sie bei der weiteren Recherche auf Skills gestossen, welche nicht in der Stellenanzeige stehen und die noch ganz nützlich für die ausgeschriebene Stelle sind. Erwähnen Sie die, welche Sie mitbringen, in Ihrer Bewerbung. Auch "fühlen" Sie nun das Unternehmen viel besser und wissen, wie Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben auf die Bedürfnisse der Firma eingehen können. Nutzen Sie das! Vielleicht gibt gerade dies den Ausschlag, dass Sie die Stelle bekommen.

Noch mehr hilfreiche Informationen zur Stellenanzeigeanalyse finden Sie hier.

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