Lohngespräch – Mit diesen acht Tipps gelingt die Verhandlung

Veröffentlicht am: 30.03.2023Kategorie: Karriere

Wie sage ich es dem Chef oder der Chefin, dass ich mehr Lohn möchte? Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie mit Berufskollegen und -kolleginnen sprechen und herausfinden, dass diese am Ende des Monats viel mehr auf dem Konto haben als Sie? Da macht sich schnell Unzufriedenheit breit. Anstatt die Faust im Sack zu machen, sollten Sie Ihren Wunsch nach mehr Lohn ansprechen, allerdings nicht zwischen Tür und Angel – eine gute Vorbereitung lohnt sich.

Die folgenden Tipps geben Ihnen hilfreiche Hinweise auf Dos und Don'ts der Lohnverhandlungen und zeigen auf, wie man konstruktiv über den Lohn verhandeln kann.

  1. Beginnen Sie damit, Ihre Leistungen zu dokumentieren. Halten Sie zum Beispiel fest, ob und wann Sie Erfolge für das Unternehmen erzielt haben. Halten Sie zudem Ausschau nach Gelegenheiten, um sich zu beweisen.
  • Haben Sie neue Kund:innen gewonnen oder Aufträge hereingeholt?
  • Waren Sie der Fels in der Brandung, als bei der letzten Grippewelle die halbe Belegschaft krankgeschrieben war?
  • Haben Sie vielleicht Prozessabläufe so optimiert, dass die Arbeit schneller und kostengünstiger erledigt werden kann?
  • Haben Sie einen Blick dafür, wo Not am Mann oder an der Frau ist und zusätzliche Hilfe gebraucht wird?
  • Gibt es konkrete Beispiele dafür, dass Sie mitdenken und eigenverantwortlich anpacken, anstatt zuerst auf Anweisungen zu warten?
  • Haben Sie in bestimmten Situationen kreative Ideen eingebracht, um Probleme zu lösen?
  • Waren Sie eine wertvolle Stütze, die mit Organisationstalent und Führungsqualitäten ein grosses Projekt mit umgesetzt hat?
  • Was haben Sie getan, um Ihrem Chef den Rücken freizuhalten und gemeinsame Ziele zu erreichen?
  • Gibt es Massnahmen, mit denen Sie dem Unternehmen Geld eingebracht haben, zum Beispiel, weil Sie Einsparungsmöglichkeiten ausgemacht haben?
  1. Checken Sie Ihren Marktwert: Konsultieren Sie die üblichen Lohntabellen. Berücksichtigen Sie dabei stets Ihre Ausbildung, Ihre Berufserfahrung, aber auch Soft Skills, die Sie mitbringen, wie Fremdsprachenkenntnisse oder Führungsqualitäten. Auch sonst sind soziale Kompetenzen zwar eher schwer messbar, aber für ein Unternehmen von unbezahlbarem Wert.
  1. Tragen Sie Ihr Anliegen ruhig und klar vor, untermauern Sie es mit Ihren Argumenten und äussern Sie auch eine konkrete Vorstellung. Eine Gehaltserhöhung zwischen drei und zehn Prozent ist bei so einer Verhandlung durchaus realistisch.

  2. Drohen Sie nie! Stellen Sie Ihren Chef oder Ihre Chefin nie vor die Wahl, Ihnen entweder mehr Lohn zu zahlen oder Sie würden sich anderweitig umschauen. Das klingt nach verzweifelter Erpressung.

  3. Nutzen Sie das Jahresgespräch, um das Thema Gehalt anzusprechen.

  4. Wenn es dann um konkrete Zahlen geht, sollten Sie versuchen, nicht den ersten Vorschlag machen zu müssen. Es ist immer gut, wenn Sie einen Gegenvorschlag bringen können. Bedenken Sie: Wenn Sie das erste Angebot mit einem Gegenvorschlag gekontert haben und ein zweites Angebot bekommen, sollten Sie sich entscheiden. Meistens ist das zweite Angebot nämlich das letzte.

  5. Sie und Ihr Arbeitgeber finden sich nicht auf monetärer Ebene? Kein Problem, Sie können in die Lohnverhandlungen noch andere Lohnbestandteile mit einbeziehen und zum Beispiel Fringe Benefits vorschlagen, die den Unterschied ausgleichen könnten. Fringe Benefits sind Lohnnebenleistungen, die der Arbeitgeber kostenlos oder vergünstigt zur Verfügung stellt. Das können unter anderem ein Firmenwagen, ein Parkplatz, eine Privatversicherung, mehr Ferientage, ein Fitnessabonnement, Homeoffice-Möglichkeiten, ein Smartphone, die Übernahme von Spesen oder ein Budget für eine Weiterbildung sein.

  6. Lohnverhandlungen sind keine Streitgespräche. Es ist der Ton, der die Musik macht. Seien Sie klar in Ihren Formulierungen und senden Sie stets Ich-Botschaften wie z.B. «Ich finde es wichtig, einen branchenüblichen Lohn zu erhalten.»

Nun haben Sie ein paar Werkzeuge, mit denen Sie in die Lohnverhandlung einsteigen können. Eine gute Vorbereitung ist hierbei halbe Miete. Bereiten Sie sich gut vor und untermauern Sie Ihren Nutzen und Ihren Wert für die Firma mit messbaren Tatsachen.

Quellen:

https://www.berufsberatung.ch, https://www.hrpraxis.ch, https://www.jobs.ch, https://karrierebibel.de, https://lohncheck.ch, https://www.weka.ch, https://wirtschaftspsychologie-aktuell.de

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