Brutto versus Netto: Warum bleibt so wenig vom Lohn übrig?

Veröffentlicht am: 27.06.2024Kategorie: Allgemein

Endlich ist der erste Lohn da! Doch die Freude vergeht manchmal schnell, wenn man sieht, was tatsächlich auf dem Konto ist. Die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn kann schon mal um die 20% betragen. Aber was hat es mit Brutto und Netto genau auf sich, und warum wird einem vom Lohn so viel abgezogen? Das erfahren Sie im Folgenden.

Brutto- und Nettolohn kurz erklärt

Der Bruttolohn meint das Gehalt ohne Abzüge. Das ist der Lohn, den eine beschäftigte Person mit ihrem Arbeitgeber vereinbart hat. Dieser Lohn ist im Arbeitsvertrag festgelegt. Er beinhaltet auch Posten wie den 13. Monatslohn oder Überstundenvergütungen.

Der Nettolohn ist der Lohnbetrag, der tatsächlich auf das Konto der beschäftigten Person eintrifft. Das ist der Bruttolohn abzüglich der gesetzlichen und allenfalls auch freiwilligen Lohnabzüge. Auf der Gehaltsabrechnung sind die Abzüge in der Regel sichtbar. Bei Unklarheiten empfiehlt es sich, beim Arbeitgeber oder allenfalls bei einer Steuerberatung nachzufragen.

Welche Lohnabzüge gibt es?

Gesetzlich vorgesehen sind in der Schweiz folgende Lohnabzüge:

  • Sozialversicherungsbeiträge
  • der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung
  • der Beitrag zur Pensionskasse
  • Prämien der Nichtberufsunfallversicherung

Es ist im Gesetz festgelegt, wie viele Prozent die einzelnen Lohnabzüge ausmachen. Zu den gesetzlichen Abzügen können zudem nicht obligatorische wie etwa Prämien einer Kollektiv-Krankentaggeldversicherung oder freiwilliger Versicherungen kommen. Auch Einzahlungen für die private Vorsorge (3. Säule) gehen vom Lohn ab und sind fakultativ.

Sonderregelungen für temporäre Angestellte

Nicht alles, was bei den Lohnabzügen für Festangestellte gilt, gilt auch für temporäre Angestellte. Wichtige Unterschiede sind etwa diese:

  • Wer kürzer als drei Monate angestellt ist und keine Kinder hat, zahlt nicht respektive nur freiwillig in die Pensionskasse ein.
  • Rückstellungen für das Feriengeld werden vom Lohn abgezogen. Das Feriengeld wird beim tatsächlichen Bezug von Urlaub oder aber am Ende der Anstellung ausbezahlt.
  • Vom Lohn temporärer Arbeitender, die dem Gesamtarbeitsvertrag GAV Personalverleih unterstellt sind, gehen 0,4% an den GAV. Damit zahlen diese Angestellten unter anderem in den Weiterbildungsfonds für temporär Beschäftigte (temptraining) ein.

Es ist bisweilen der Fall, dass bei temporären Angestellten die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn grösser ist als bei Festangestellten. Bei Unklarheiten zum Lohn können sich temporär Beschäftigte an tempservice.ch wenden oder bei ihrem Personalverleiher nachfragen.

Fazit

Wie viel vom Bruttolohn am Ende auf dem Konto landet, hängt von der persönlichen Arbeitssituation, vom Arbeitgeber, vom Alter sowie vom Einzahlen freiwilliger Versicherungsbeiträge ab. Es empfiehlt sich, gerade bei der ersten Lohnabrechnung genauer hinzuschauen und zu überprüfen, ob die Lohnabzüge korrekt abgewickelt wurden. Behalten Sie den Überblick über Ihre Lohnposten. Sonst kommt es ihnen schnell mal so vor, als hätten Sie die Katze im Sack gekauft.

Wollen Sie mehr zum Thema wissen? Auf dieser Seite finden Sie umfangreiche Informationen zu Brutto- und Nettolohn.

Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Gehalt? Finden Sie heute noch einen Job mit einem guten Lohn! Hier geht’s zu allen offenen Stellen der Schweiz.

zurück