8 Berufe, die es (vielleicht) bald geben wird

Veröffentlicht am: 31.07.2023Kategorie: News & Trends

Je mehr Forschung und Technik zu einem Universum der nahezu unbeschränkten Möglichkeiten werden, desto rasanter schlägt sich die Entwicklung in diesen Bereichen auch in der Berufswelt nieder. Immer mehr neue Jobs entstehen, die sich auf dem neuesten Wissensstand befinden – und die den wachsenden Anforderungen an die Annehmlichkeiten der Zivilisation entsprechen. Welche Jobs demnächst entstehen, wissen wir noch nicht genau. Wir haben für Sie den Blick in die Glaskugel der Job-Welt gewagt und stellen Ihnen 8 Berufe vor, die es möglicherweise bald geben wird.

1. Biologische Meeresreiniger:innen

Es gibt Millionen Tonnen Plastik auf unserem Planeten, der bis zu 1000 Jahre brauchen würde, um zu zerfallen. Gerade Mikroplastik wird für Meerestiere zunehmend zum Problem. Dazu kommen die tödlichen Ölteppiche auf dem Wasser. Wissenschaftler:innen haben inzwischen Bakterien gefunden, welche Plastik in wenigen Stunden zersetzen können und solche, die das Öl im Meer konsumieren. Biologische Meeresreiniger:innen werden in Zukunft diese Bakterien bewirtschaften, um sie danach einsetzen zu können. Daher müssen solche Fachpersonen Wissen über die Biologie von Bakterien haben, um diese Organismen gesund halten zu können. Falls künftig noch mehr (Mikro-)Organismen entdeckt werden, die schädliche Stoffe im Meer zersetzen können, werden sich die Fachkräfte entsprechend weiterbilden müssen, um auch diese Lebewesen zu züchten respektive zu betreuen. Um herauszufinden, welche Bakterien wo nötig sind, werden Umweltsensoren und analytische Algorithmen in den zu säubernden Gebieten eingesetzt. Daher ist Reisen auf dem Meer und zu Land ein Teil des Jobs.

2. Clone Doctors

Ob das Schaf Dolly oder inzwischen sogar die ersten Embryonen: Immer wieder gibt es Forscher:innen, die Lebewesen klonen – eine ethisch äusserst umstrittene Angelegenheit. Falls es jedoch einmal erlaubt sein wird, Menschen zu klonen, wird es Fachpersonen brauchen, die für die Entstehung der Klone verantwortlich sein und sich später um ihre Gesundheit kümmern werden. Zur Behebung mancher medizinischer Probleme wird es helfen, dass es einen natürlichen «Zwilling» der geklonten Menschen gibt, der Aufschluss über das Problem geben und notfalls Blut, Zellen oder Organe spenden kann. Clone Doctors haben eine Ausbildung als Arzt / Ärztin und Erfahrung in der medizinischen Forschung in einem einschlägigen Gebiet. Sie sind daran interessiert, «ihre» geklonten Menschen bei Bedarf lange Zeit zu begleiten. Jede Person, die fähig und qualifiziert ist für den Beruf, wird für sich selbst entscheiden müssen, ob es mit den eigenen ethischen Grundsätzen vereinbar ist, in den Beruf des Kloners oder der Klonerin einzusteigen.

3. Entwickler:innen von Weltraum-Energiesystemen

Heute die Solarzellen an Raumstationen, morgen ganze Solarkraftwerke im All? Die Sonnenenergie, die uns auf Erden schon viel Strom gewinnen lässt, hat im Weltall ein noch ungleich grösseres Potenzial als Energielieferantin. Noch gelingt es nicht, die Energie aus dem All zur Erde zu transferieren. Sobald dies aber möglich ist, wird es Entwickler:innen von entsprechenden Energiegewinnungs-Systemen brauchen. Auch ist es denkbar, dass spezialisierte Fachkräfte den Weltraum erkunden, um herauszufinden, wo es noch weitere Energiequellen gibt, die man anzapfen könnte. Ist eine solche Quelle ausgemacht, geht es darum, diese zu erforschen und Anlagen zu konzipieren, welche diese Energie fördern und nutzbar machen. Entwickler:innen extraterrestrischer Energiesysteme müssen nicht nur im Ingenieurwesen ausgebildet und Expert:innen in Sachen Energiegewinnung sein, sondern sich auch auskennen mit den physikalischen Bedingungen im Weltraum. Weiter sind Innovativität und die Fähigkeit, Visionen zu entwickeln und umzusetzen, gefragt.

4. Internet of Things-Architekt:innen

Der Beruf Internet of Things-Architekt:in ist weniger Zukunftsmusik als es scheint. Bereits heute gibt es Technik im Bereich Internet der Dinge, etwa Kühlschränke, die mit dem Internet verbunden sind und Butter bestellen, wenn diese ausgeht. In Zukunft werden immer mehr Geräte direkt mit dem Netz verbunden sein und mit anderen Geräten und mit Dienstleistern kommunizieren. Dafür wird es Menschen brauchen, die diese Flut an Informationen steuern können respektive dafür sorgen, dass die Architektur des Informationsflusses systematisch durchdacht und sinnvoll aufgebaut ist. Internet of Things-Architekt:innen werden insbesondere eine beratende Funktion für Unternehmen und / oder Privatpersonen einnehmen. Dafür brauchen sie Erfahrung in Software-, Datenbank- und Netzwerk-Architektur. Ausserdem kennen sie sich mit den verschiedenen Cloud-Services aus und können gut mit den verschiedenen Lieferanten und Kund:innen zusammenarbeiten.

5. Labor-Lebensmittelzüchter:innen

Ob betreffend Nährwert, Geschmack oder Nutzen für die Gesundheit: Lebensmittel werden bereits heute häufig optimiert. Denn die Menschen sind sich mehr denn je der gesundheitlichen wie auch der ethischen Dimension ihrer Ernährung bewusst. Hier besteht noch viel Potenzial für die Forschung und für das Entstehen neuer Lebensmittel-Jobs. Gerade die Herstellung tierischer Produkte aus Zellkulturen ist gefragt. Sie hat entscheidende Vorteile: Die Umwelt wird weniger belastet, für die Viehzucht genutzte Landflächen werden frei, und nicht zuletzt müssen für das Kunstfleisch keine Tiere leiden und sterben. Noch gibt es kein Produktions- und Vertriebssystem für Kunstfleisch. Die Forschung und Entwicklung dazu schreitet jedoch stetig fort. Daher ist es realistisch, dass sich in naher Zukunft die Profession der Kunstfleischzüchter:innen etablieren wird. Wer diesen Beruf ergreifen will, braucht eine Ausbildung in der Nahrungsmitteltechnologie, idealerweise als Lebensmittellaborant:in. Qualitätsbewusstsein, Innovativität und ein Gespür für Ernährungstrends runden das Profil dieser Fachpersonen ab.

6. Organ-Designer:innen

Im Gebiet der Herstellung und Transplantation von Körperteilen ist man bereits sehr weit. Inzwischen können Knochen, Knorpel, Muskelgewebe und sogar Eierstöcke künstlich produziert werden. Im Jahr 2019 gelang es israelischen Forscher:innen sogar, ein menschliches Herz mittels 3D-Druck herzustellen. Diese Technologie ist aber noch weit entfernt vom verbreiteten Einsatz, was heisst: Noch immer sind Menschen, die ein Ersatzorgan brauchen, auf Spender:innen angewiesen – und dann darauf, dass der Körper das erhaltene Organ akzeptiert. Die Organ-Designer:innen werden dafür sorgen, dass diese Probleme nicht mehr bestehen. Die Herstellung von Lungen, Blasen, Herzen und anderen Körperteilen aus körpereigenen Zellen wird die Kernkompetenz dieser Fachkräfte sein. Eine biotechnologische Ausbildung sowie medizinische Kenntnisse werden dafür benötigt. Gefragt sein werden diese Spezialist:innen vor allem in Biotech-Unternehmen.

7. Waste Data Manager:innen

Die enorme Menge an Daten, die in sämtlichen Geschäfts- und Lebensbereichen verarbeitet wird, führt unweigerlich zu Datenabfall. Gewisse Daten werden nicht mehr länger benötigt und müssen entfernt werden, sodass wieder mehr Speicher- und Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Damit die richtigen, sprich die überflüssigen, Daten entsorgt werden, braucht es Menschen, die den Überblick über die gesammelten Daten bewahren und genau wissen, welche nicht mehr benötigt werden. Gewisse Teile können möglicherweise recycelt werden, andere müssen für immer aus dem Datenspeicher gelöscht werden. Hier werden womöglich bald professionelle Waste Data Manager:innen einspringen. Diese bringen idealerweise eine Ausbildung im Bereich Data Science oder Datenbankmanagement mit. Sie müssen sich auch mit Data Storage-Systemen auskennen. Ausserdem ist die Fähigkeit, den Überblick in den Wirren der Datenspeicher behalten zu können, unverzichtbar.

8. Weltraum-Reiseführer:innen

In die Ferien auf den Mond oder den Mars fliegen und dort in einem Hotel übernachten? Was momentan noch Fiktion ist, könnte bald Realität werden. Wer heute Tourist:innen durch Städte und Landschaften führt, könnte morgen Weltraum-Reisenden vom Raumschiff aus das Weltall zeigen und Informationen über die Entstehung des Alls, den Mond und die gerade zu sehenden Sterne geben. Für den Job als Weltraum-Reiseführer:in braucht man eine Ausbildung im Tourismus, vertiefte Kenntnisse über Geschichte und Phänomene des Weltalls sowie Vorbereitungstrainings für die Reise ins All. Zudem sind körperliche Belastbarkeit sowie Freude am Kommunizieren und am Vermitteln von Informationen wichtig.

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