7 gängige Begriffe in Stellenanzeigen und wie man sie richtig interpretiert

Veröffentlicht am: 21.12.2023Kategorie: Jobsuche

Das beste Unternehmen der Welt sucht die besten Mitarbeitenden der Welt! So kommt es einem zumindest vor, wenn man gewisse Stellenanzeigen liest. Auf der einen Seite preisen sich Arbeitgeber an, auf der anderen verlangen sie von Bewerber:innen spezifische Qualifikationen. Hierfür verwenden sie bisweilen Formulierungen, die immer wieder anzutreffen sind. Zu verstehen, was hinter diesen steckt, ist manchmal gar nicht so einfach. Wir verraten Ihnen für 7 Formulierungen, was es mit ihnen auf sich hat.

Ein attraktiver Arbeitgeber?

Einige Unternehmen bezeichnen sich als marktführend. Vermutlich möchte jede:r gerne beim Leader in einem Bereich arbeiten. Hier gilt es allerdings genauer hinzuschauen: In was ist das Unternehmen marktführend? Echte, grosse Marktführer sind etwa diejenigen Unternehmen, die Patente auf wichtige Innovationen haben oder die grössten Arbeitgeber einer Branche (mindestens) schweizweit. Doch ist ein Unternehmen als Marktleader noch attraktiv, wenn es beispielsweise führend in der Produktion von grossen Rundkopfklammern mit Farbbeschichtung ist?

Manche Arbeitgeber werben für ihre Unternehmenskultur, indem sie in der Stellenanzeige von flachen Hierarchien sprechen. Das kann zweierlei bedeuten. Im positiven Sinne heisst das, viel Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten zu haben und sich nicht einem starren Führungssystem beugen zu müssen. Es kann aber auch heissen, dass es kaum Aufsicht und Kontrolle gibt, sodass jede:r frei schalten und walten kann. Das kann die Arbeitsproduktivität behindern – eine Tatsache, die einen Job nicht gerade attraktiv macht. Informieren Sie sich daher genauer über das Arbeitsklima, bevor Sie sich für oder gegen eine Bewerbung entscheiden.

Flache Hierarchien können Aufstiege vereinfachen. Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum Unternehmen in Stellenanzeigen Aufstiegsmöglichkeiten erwähnen. In der Tat klingt ein Job gut, in welchem man die Hierarchieleiter rasch erklimmen kann. Ein Aufstieg kann dabei bedeuten, eine neu geschaffene Position einzunehmen. Dies ist allerdings die Ausnahme: In aller Regel verlässt die Person, die die höhere Position vorher innehatte, das Unternehmen. Gute Aufstiegsmöglichkeiten können daher auf eine hohe Fluktuation im Team respektive im Unternehmen hindeuten. Da stellt sich die Frage, wie lange jemand Neues, der sich auf die Stelle bewirbt, im Job bleiben kann oder will.

Nebst der Karriere ist der Lohn ein wichtiges Kriterium für Jobsuchende, um sich für eine Stelle zu bewerben. Nicht immer ist das Gehalt in der Stellenanzeige angegeben. Manchmal ist zum Beispiel von guten Verdienstmöglichkeiten die Rede. Bei dieser Formulierung ist Vorsicht geboten. Wahrscheinlich ist der Grundlohn recht niedrig. Dazu kommt, dass es nicht in allen Fällen einfach ist, viel dazuzuverdienen: Sehr gute, wenn nicht sogar ausserordentliche Leistungen sind hierfür erforderlich. Das Unternehmen ist zudem nicht daran gebunden, dem / der Mitarbeitenden viel zu bezahlen; schliesslich hat es mit den "Möglichkeiten" noch nichts versprochen.

Die Skills der Kandidat:innen müssen stimmen

In vielen Stellenanzeigen gibt es eine Reihe von Anforderungen. Darunter gibt es solche, die zwingend erfüllt werden müssen. Gekennzeichnet sind diese durch Formulierungen wie "Für die Stelle bringen Sie … mit". Aber was ist mit den Skills, die eine Person "idealerweise" für die Stelle haben soll? Hinter solchen Formulierungen stecken Kann-Anforderungen. Wenn aber die Konkurrenz um eine Stelle gross ist, werden sie bisweilen zu Muss-Kriterien. Je breiter das Kandidatenfeld für eine Stelle ist, desto mehr Auswahl hat der Arbeitgeber. Er wird die Person einstellen, die dem gewünschten Profil am besten entspricht.

Gefühlt in jeder Stellenanzeige findet sich die Anforderung, Kandidat:innen müssten flexibel sein. Das bedeutet, dass in dem Job Anpassungsfähigkeit gefragt ist. Dies ist jedoch weit gefasst, sodass Sie anhand der Formulierung nicht wissen können, was Sie bei der Stelle erwartet. Sind es unregelmässige Arbeitszeiten? Sind es Einsätze in verschiedenen Teams und Projekten? Geben andere bei den Arbeitsprozessen und -zeiten den Takt an und Sie müssen sich fügen? Recherchieren Sie genauer über Arbeitsklima und -bedingungen, bevor Sie sich auf die Stelle bewerben.

Während man von einfachen Angestellten Flexibilität erwartet, sind für Führungspositionen noch andere Qualitäten gefragt. Eine von ihnen, die immer mal wieder in Stellenanzeigen auftaucht, ist unternehmerisches Denken. Auch hier gilt es, vorsichtig zu sein. Möglicherweise ist diese Formulierung eine Untertreibung: Die Person, die die Stelle innehat, wird nach den härtesten Kriterien des Marktes handeln müssen. Wenn die Kasse nicht stimmt, ist die Kündigung rasch Tatsache. Auch das muss allerdings nicht zwingend so sein. Rufen Sie am besten die Kontaktperson für die Stelle an und fragen Sie nach, was mit unternehmerischem Denken genau gemeint ist. Im Gespräch werden Sie zudem mehr über den "Spirit" heraushören, der im Unternehmen herrscht.

Fazit

Stellenanzeigen enthalten bisweilen nicht nur Standardbegriffe, sondern auch Formulierungen, die fast wie Geheimcodes anmuten. Es lohnt sich also, die Anzeigen zu analysieren und zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn Sie dies regelmässig tun und bei Unklarheiten auch mal nachfragen, werden Sie immer besser im Verstehen und Interpretieren, was Arbeitgeber wirklich meinen. Das erspart Ihnen zunehmend Zeit beim Suchen nach passenden Jobangeboten für Sie.

War der Begriff, den Sie immer in Stellenanzeigen lesen, nicht bei den obigen dabei? Hier finden Sie noch mehr Formulierungen und was sie bedeuten!

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